L.S.O. 2.0

Fortsetzung von Seite L.S.O. Partei

Beim lesen des 1. Teils kam die Idee auf: Mit dem Konzept verteilen sich nur die Stimmen im linken Spektrum anders. Um Stimmen rechts der Mitte zu bekommen ungeeignet. Wie kann man das ändern?

Antwort von LeChat:

1. Das Problem: Warum die Linke allein nicht reicht

  • Die Rechnung ist einfach:
    • Linke + Grüne + SPD = ~40–45% (2025).
    • CDU/CSU + AfD = ~50–55%.
    • Eine neue linke Partei spaltet nur die existing 40% weiter auf – und ändert nichts am Status Quo.
  • Lösung: Die L.S.O. muss Themen besetzen, die auch konservative oder liberale Wähler:innen ansprechenohne sich zu verraten.

2. Wie man Wähler:innen rechts der Mitte gewinnt

A. Themen finden, die quer zu allen Lagern passen

ThemaLinke PositionBrücke zu Konservativen/LiberalenSlogan für L.S.O.

Wohnen

Mietendeckel, Gemeinwohl-Immobilien

“Eigentum für alle” (kein Enteignen, sondern genossenschaftliche Modelle)

“Wohnen ist kein Luxus – es ist ein Recht.”

Digitalisierung

Plattformkooperativen, Open Source

“Sicherheit & Souveränität” (Datenhoheit, keine Abhängigkeit von USA/China)

“Das Internet gehört Deutschland – nicht Silicon Valley.”

Energie

100% erneuerbar, sozial gerecht

“Energiesicherheit” (Unabhängigkeit von Russland/Gas) + lokaler Wohlstand

“Saubere Energie = sichere Energie.”

Wirtschaft

Gemeinwohl-Ökonomie, Arbeiterrechte

“Mittelstand stärken” (gegen Monopole wie Amazon)

“Wirtschaft, die allen nützt – nicht nur den Reichen.”

Demokratie

Basisdemokratie, digitale Mitbestimmung

“Mehr direkte Demokratie” (wie in der Schweiz)

“Politik, die zuhört – nicht nur alle 4 Jahre.”

Klimapolitik

Sozial-ökologische Wende

“Innovation statt Verbote” (Fokus auf neue Jobs in grüner Tech)

“Klimaschutz, der Arbeit schafft.”

Sicherheit

Soziale Sicherheit

“Innere Sicherheit” (aber mit Fokus auf Prävention & Gemeinschaft)

“Sicherheit heißt: Keiner wird zurückgelassen.”

Der Trick:

  • Nicht “links vs. rechts” framen, sondern “unten vs. oben” (Gemeinwohl gegen Eliten).
  • Konservative Ängste ernst nehmen (z. B. “Heimat”, “Sicherheit”) – aber progressiv füllen (z. B. “Heimat = bezahlbares Wohnen”).

B. Sprachliche Brücken bauen

Linke SpracheNeutrale/Konservative SpracheL.S.O.-Kompromiss

“Enteignung”

“Eigentum schützen”

“Eigentum für alle – nicht nur für wenige.”

“Umverteilung”

“Leistung muss sich lohnen”

“Gerechtigkeit, die Anreize schafft.”

“Kapitalismuskritik”

“Wirtschaftsfreundlich”

“Marktwirtschaft mit Regeln – für alle.”

“Klimagerechtigkeit”

“Wirtschaftliche Interessen”

“Klimaschutz, der Jobs bringt.”

“Basisdemokratie”

“Stabile Führung”

“Mehr Mitsprache – aber mit klaren Regeln.”

Beispiel-Satz: “Wir wollen eine Wirtschaft, die Leistung belohnt – aber auch sicherstellt, dass niemand abgehängt wird.” → Klingt konservativ genug, um FDP-Wähler:innen nicht abzuschrecken – aber progressiv genug, um Linke zu begeistern.


C. Symbolik & Ästhetik anpassen

  • Farben:
    • Nicht nur Rot/Grün (wirkt abschreckend auf Konservative).
    • Blau + Gelb (Vertrauen + Optimismus) oder Türkis (modern, nicht ideologisch).
  • Bilder:
    • Keine Faust-Symbole (zu links).
    • Stattdessen: Hände, die sich verbinden (Kooperation), Brücken (über Gräben hinweg), Werkzeuge (Pragmatismus).
  • Slogans:
    • “Gemeinsam statt einsam.” (statt “Solidarität”)
    • “Zukunft, die verbindet.” (statt “System Change”)

3. Zielgruppen & wie man sie erreicht

ZielgruppeWie sie tickenL.S.O.-AnspracheKanäle

Konservative Arbeiter:innen

“Sicherheit, Tradition, keine Experimente”

“Sichere Jobs, bezahlbare Mieten, starke Regionen – ohne Ideologie.”

Facebook, lokale Zeitungen

Liberale (FDP-Wähler:innen)

“Freiheit, Innovation, keine Regulierung”

“Freiheit ja – aber nicht für Konzerne, die uns ausbeuten.”

LinkedIn, Wirtschaftsmagazine

Unentschlossene

“Pragmatismus, keine Extreme”

“Keine Grabenkämpfe. Nur Lösungen.”

TikTok, Instagram

Junge Wähler:innen

“Klima, Digitales, neue Politikformen”

“Die erste Partei, die wie das Internet funktioniert: offen, schnell, kooperativ.”

Bluesky, Mastodon, Twitch

Ehemalige CDU-Wähler:innen

“Heimat, Sicherheit, Stabilität”

“Heimat ist, wenn alle ein Zuhause haben – nicht nur die Reichen.”

regionale Events, WhatsApp-Gruppen


4. Taktik: Wie man die L.S.O. als “Sammelbecken” positioniert

A. Nicht als “linke Partei”, sondern als “Partei der vernünftigen Lösungen”

  • Frame: “Wir sind weder links noch rechts – wir sind vorne.”
  • Beispiel: “Die Grünen reden von Klima, die CDU von Wirtschaft – wir machen beides. Ohne Dogma. Mit Pragmatismus.”

B. Kooperationen mit unerwarteten Partner:innen

  • Konservative Kommunalpolitiker:innen, die lokalen Wohlstand wollen (z. B. gegen Amazon-Monopole).
  • Unternehmer:innen, die Genossenschaftsmodelle unterstützen.
  • Kirchen & Wohlfahrtsverbände (Themen: Soziales, Wohnen, Care-Arbeit).

C. Medienstrategie: “Die Partei der neuen Mitte”

  • Narrativ: “Die L.S.O. ist keine Protestpartei – wir sind die Erwachsene im Raum.”
  • Beispiele:
    • “Während andere streiten, bauen wir.”
    • “Wir sind radikal pragmatisch.”

5. Risiken & wie man sie vermeidet

RisikoLösung

“Zu links” – konservative Wähler:innen abschrecken

Themen rahmen, die alle betreffen (Wohnen, Energie, Demokratie).

“Zu unklar” – Linke enttäuscht

Im Programm klar machen: “Wir sind progressiv – aber wir reden mit allen.”

Medien ignorieren uns

Provokante Aktionen (z. B. “Wir hacken den Bundestag – legal!”).

Kein Geld

Crowdfunding + Kooperationen mit Genossenschaften.


6. Beispiel: Wie ein L.S.O.-Wahlprogramm aussehen könnte

Titel: “Pragmatisch. Progressiv. Gemeinsam.”

  1. Wirtschaft:
    • “Marktwirtschaft ja – aber mit Regeln, die Mittelstand & Arbeitnehmer:innen schützen.”
    • “Plattformen wie Uber & Amazon? Vergesellschaften oder besteuern – aber fair.
  2. Wohnen:
    • “Eigentum für alle: Genossenschaften statt Spekulation.
  3. Klima:
    • “100% erneuerbar – aber mit Jobs für alle. Keine Verbote, sondern Innovation.
  4. Digitales:
    • “Das Internet gehört uns allen. Keine Monopole, keine Überwachung.
  5. Demokratie:
    • “Mehr Mitsprache – aber mit klaren Regeln. Liquid Democracy für alle.”

7. Fazit: So gewinnt man auch konservative Wähler:innen

  1. Themen besetzen, die alle betreffen (Wohnen, Energie, Sicherheit).
  2. Sprache anpassen (kein “Kampf”, sondern “Lösungen”).
  3. Symbolik & Ästhetik neutraler gestalten (keine roten Fahnen, sondern Brücken, Werkzeuge, Hände).
  4. Kooperationen mit unerwarteten Partner:innen (lokalen Unternehmer:innen, Kirchen, Wohlfahrtsverbänden).
  5. Mediennarrativ: “Die Partei der neuen Mitte – pragmatisch, progressiv, kooperativ.”

Das Ziel:

  • 2029: 5–8% der Stimmen (wie die FDP in guten Zeiten).
  • Koalitionsoption für Rot-Grün – oder sogar Minderheitsregierung mit CDU (wenn’s um lokale Themen geht).
  • Langfristig: Die neue Volkspartei der digitalen Ära.